Episode 064 – Ich sehe tote Torten durch die Matrix rennen

Hach, herrlich. Das Jahr ist zu über 10 Prozent schon wieder rum und Ihr habt treu ausgeharrt. Sebastian und Sascha haben sich doch das ein oder andere Mal im Januar getroffen, aber es nie dazu gekommen, dass das Mikro ausgepackt wurde. Unter anderem wurde dieser Film hier geguckt:

Von uns: 4 Daumen hoch für „Ralph reichts 2 – Chaos im Netz“

Also hat sich ein bißchen was angestaut und vor Euch stehen knapp zweieinhalb Stunden Spaß und Motivation pur.

Sascha:
„Mein Gott, Ihr werdet Euch alt fühlen! HA!“
Sebastian:
„Ja. Wir machen das nur, damit Ihr Euch schlecht fühlt. Denn wir sind eigentlich ganz traurige Gestalten.“

Denn wir wollen heute mal gemeinsam ein paar Jährchen zurückblicken. Genauer gesagt ins Jahr 1999, als im Kino nicht nur Fortsetzungen diverser Reboots und Marvel-Filme liefen, sondern noch richtig innovativer Scheiß. Wobei das Pendel manchmal mehr in Richtung „innovativ“ schwingt und manchmal in Richtung „Scheiß“.

Nehmen wir zB. mal „Blair Witch“:

Sascha:
„Ein Film, dem man nachträglich noch in die Fresse hauen will, weil er das Stilmittel des Found Footage salonfähig gemacht hat.“
Sebastian:
„Der Film ansich ist ein Witz. Der Witz ansich ist ein Film“

Und damit ist „Blair Witch“ quasi ein Negativbeispiel für eine Symptomatik vieler Filme aus Anno 1999 (is das ein Computerspiel?). Da sind ne Menge Filme erschienen, die zum mindestens zum Kultklassiker geworden sind, wenn nicht gar zum genreprägenden Streifen.

Nein, dieses Machwerk meinen wir nicht. Und es taucht auch erstaunlicherweise nicht auf Liste auf, an der wir uns abarbeiten. Dort sind die wichtigsten Filme des Jahres 99 aufgeführt. Jedenfalls nach Meinung des Autors. Der wir uns aber nur bedingt anschließen. Denn solche Perlen wie „Eiskalte Engel“, oder gar „Dogma“ wurden unter ferner liefen in der Einleitung des Artikels in einem Nebensatz abgehandelt. Wir gehen deshalb auch auf das Vorwort intensiv ein bevor wir uns zB. fragen, wer nicht auch mal gerne in Jon Malcovich stecken würde. Und sei es nur kurz

Sebastian:
„Also wenn man da drin ist sieht man für eine Viertelstunde aus seinen Augen, hört mit seinen Ohren, riecht mit seinen Füßen und läuft mit seiner Nase.“

Immer noch besser als mit Tom Cruise und Sky Dumont auf irgendwelchen Swingerpartys rumzu..äh..hängen.

Sascha:
„Ich wiederhole meinen Kalauer gerne: Wenn man ‚Eyes wide shut‘ ein bißchen umstellt, kommt ‚Ei watt Scheiß‘ raus.“

Sascha:
„Nicole Kidman Filme kann ich nicht leiden. Ich mag die nicht.“
Sebastian:
„Vielleicht sieht sie gut aus, aber hat nicht so das Charisma.“
Sascha:
„Sie hat ne ganz komische Nase.“

Sebastian hat damals wacker durchgehalten und die tollen..äh…Bilder auf sich wirken lassen, während Sascha nur die letzten Minuten dieses Films gesehen aber gleich durchgeblickt hat..nämlich, dass die Frage nach dem Passwort für den inneren Zirkel natürlich eine Fangfrage war.

Sebastian:
„Du bist so klug! Aber das Ende von ‚Sixth Sense‘ hast Du auch nicht vorhergesehen.“
Sascha:
„Siehste? Ich kann zwar nicht mit toten Kindern reden, aber ich könnte mich mich auf Sex-Orgien schleichen. Jetzt frag ich Dich: Was ist wichtiger im Alltag?“

Apropos „Sixth Sense“…der ist übrigens auch im Jahr 1999 rausgekommen. Genau wie ein anderer Streifen, der haufenweise Oskars abgeräumt hat. Vermutlich, weil wir Tom Hanks wieder mal beim Pinkeln zugucken durften.

Sascha:
„Es geht um das lustige Leben im Todestrakt eines amerikanischen Gefängnisses der 50er Jahre.“

Wir beobachten unter anderem noch fliegende Plastetüten, stecken unsere Nasen in warme Apfelstrudel, schlucken rote und blaue Pillen und geben CD-Empfehlungen für lange Abende auf einsamen Inseln. Und kommen zu dem Schluß:

Das Kino-Jahr 1999 war schon irgendwie geil. So wenige Fortsetzungen, so viel Originelles, so viel, dem man den Stempel „KULT“ am liebsten minütlich aufs Zelloid drücken möchte. Kleines Beispiel gefällig:

Und auch das deutsche Kino hat vor 20 Jahren etwas geschafft, wovon Til Schweiger nur feucht träumen kann: Ein deutscher Film, der zum weltweiten Kult geworden und sogar bei den Simpsons mehrfach(!) parodiert wurde:

Und hätte uns das Kinojahr 1999 nicht schon genug geflasht, legen wir in der letzten halben Stunde noch eine Schippe drauf. Erinnert sich noch jemand an „Crusade“? Der ziemlich misslungene Versuch, das „Babylon 5“ Franchise am Leben zu halten? Quasi ein Kreuzzug ins Unglück.

Sebastian:
„Wenn man Krieg gegen Drogen führen kann, kann man auch Kreuzzüge für ein Medikament führen.“

Und wer könnte vergessen, dass Silvester 1999 ein Pizzabote in eine Tiefkühltruhe fiel, um tausend Jahre später intergalaktische Abenteuer zu bestehen?

Und noch vieles vieles mehr. Und Sebastian hat noch zwei Empfehlungen für für kürzer werdende lange Winterabende:

Und das haben wir noch für Euch zusammengetragen:

So. Jetzt habt Ihr die richtige melancholische Stimmung erreicht. Kommt mit auf eine Zeitreise, als man noch mit der ganzen Familie ins Kino gehen konnte, ohne einen Kredit aufnehmen zu müssen und dort noch richtig gute Filme liefen. Früher(tm)!

2 Kommentare

  1. Wahnsinn, ich hab grad 2,5h Podcast am Stück gehört, das tue ich doch sonst eher nicht. 😉 Schöne Folge aber, auch der Einspieler des bewichtelten Podcasts. Shade von Chris Hülsbeck kam mir sehr bekannt vor. Dass Sascha allerdings Nicole Kidman nicht sehen mag überrascht mich, die fand ich im Goldenen Kommpass so skurril gruselig, eigentlich recht passend. Die Angel Vampirserie ist nicht so mein Ding, dachte allerdings nicht, dass die schon so alt ist. Ist das eigentlich die Mutterserie der ‚Biss zum Abendbrot‘ Glitzervampire? Ich finde ihr habt recht, an die 20 besten Kinofilme im Jahr 2018 kann ich mich schon im Jahr 2019 nicht erinnern. War Dr. Strange letztes Jahr? Aber der gehört zu MCU und spielt damit außer Konkurrenz. Irgendwie ist übrigens alles von Seth MacFarlane gut. Aber manches davon braucht mehr Eingewöhnungszeit. Ich finde Family Guy gerade wegen der Kombination aus teils echt spannenden Stewie/Bryan-Folgen und ultraüblem überzeichneten Peter-Humor sehr unterhaltsam.

  2. Vielen Dank, dass ihr eine lange Autofahrt wieder zu etwas gemacht habt, auf das ich mich freuen konnte. Auch wenn ich gefühlt zu mehr als der Hälfte der Serien und Filme nichts hätte beitragen können oder mir nur noch vage bekannt vorkamen, so konnte ich doch zumindest ein paar Tipps mitnehmen.
    Das euch unbekannte Third Watch kann ich übrigens sehr empfehlen, wenn man etwas für Polizei-, Rettungsdienst- und/oder Feuerwehrserien über hat. Wie vermutet geht es um alle drei. Für eine Serie ist die Mischung zwischen Realismus und Drama sehr gelungen.

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