Episode 051b – Dr Vampman und sein durchgeknalltes Detektivbüro

Wer (B)uffy sagt, muss auch (A)ngel sagen. Und wer A-Nummern macht, muss auch B-Nummern machen. Allerdings wollte Sascha seinem Mitcaster Sebastian das nicht antun, hat dieser doch schon auf unserer google+ Seite seinem Missfallen Ausdruck verliehen, sich ins Buffyversum begeben zu müssen:

"Buffy?"
 Sebastian rutschte etwas tiefer in den ledernen Bürosessel. Auf der anderen Seite des Panoramafensters hinter ihm tobte ein Frühlingsgewitter; mächtige Cunnilingusformationen wälzten sich über die Hauptstadt hinweg und quetschten spärliches Sonnenlicht zu silbernen Kegeln vor stählernem Grau.
 "Buffy..."
 Seine Augen verengten sich zu Schlitzen. Er glaubte nicht, der richtige Mann für dieses Thema zu sein. Zum Henker, das war noch untertrieben. Eine, vielleicht zwei Folgen hatte er gesehen, während dieser drogenvernebelten Zeit, die seine Eltern "Studium" genannt hatten.
 Auf dem Vorplatz des Gebäudes, zweiunddreißig Stockwerke unter ihm, klammerten sich triefnasse Menschen zitternd aneinander, um nicht von den Böen mitgerissen zu werden.
 Klar, an die blonde Schnecke konnte er sich noch erinnern, und an die süße Rothaarige, die aus diesem anderen Film mit der Flöte und dem Haifisch. Dazu Werwölfe, oder waren es Zombies? Das reichte für eine Handvoll zotiger Sprüche. Und hatte er wirklich eine andere Wahl? Es war längst nicht mehr so wie früher, als er sich jederzeit für eine von duzenden Anfragen entscheiden konnte. Nein, dachte er bitter, diese Zeiten sind vorbei.
 Der Sturm wirbelte einen S-Bahn-Wagon vorbei. Es blitzte, donnerte.
 "Buffy."
 Seine rechte Hand fischte, ohne dass er es selber richtig merkte, den kleinen, silbernen Flachmann aus der untersten Schublade des wuchtigen Beton-Designerschreibtisches. Mit der Linken griff er zum Telefon...

Was klingt, wie einem 30er Jahre trash-Detektivroman entsprungen, passt erstaunlich gut zum heutigen Thema. Denn wie wir schon in unserem Buffy-Cast erwähnt haben, hat einer der dortigen Protagonisten sein Glück in einer eignen Serie gesucht und sich in Los Angeles (Die Stadt der Engel, verstehste? verstehste?) niedergelassen, um dort ein Detektivbüro zu eröffnen. Wir reden natürlich von keinem geringeren, als dem Vampir mit der Seele (nicht zu verwechseln mit dem anderen Vampir mit der Seele), der Mann, der Achselhemd und Ledermantel zum universell tragbaren Kleidungsstück von der Hochzeit bis zum nächtlichen Dämönenjagen gemacht und endgültig das #roofstanding in TV-Serien zum Trend erkoren hat:

ANGEL – Jäger der Finsternis

Nun wäre es natürlich müßig, alleine über dieses Thema zu sprechen. Aber es begab sich, dass der Gregor (wir kennen ihn alle aus dem grauen Rat und Nerd&Krempel) sich quasi selbst als Experte eingeladen hat.

"Da hat man halt ne Gruppe von Leuten gehabt, die haben des Nachts gegen Monster gekämpft, oft auf Dächern gestanden und traurig in die Nacht geguckt"

Stilelemente, die ein gewisser Tussel D. Ravies (Name von der Redaktion) schamlos in seiner Serie, naja sagen wir „adaptiert“ hat:

Aber wir wollen lieber über das Origignal reden

Stellt sich heraus: Der gute Gregor hat offenbar zuviel Zeit oder ein besseres Gedächtnis als Sascha, denn er kann sich erstaunlich detailiert an die irrelavantesten Dinge der Serie erinnern. Und das ergänzt sich prima mit Sascha, der widerum jede Menge belanglose Trivia zum Besten geben kann. Aprops „zum Besten“: Wir lassen vor unserem inneren Auge noch einmal unsere Lieblingsfolgen der Serie Revue passieren. Wie zum Beispiel die, in der sich Angel in eine Puppe verwandelt

Photo Credit: © The WB/Mitchell Haddad

Spätestens hier wäre der Moment, in dem sich Sebastian verzweifelt in einen Holzpflock gestürzt hätte, denn alleine der Versuch, den Inhalt von Staffel 3 und 4 nachzuerzählen treibt selbst einfleischten Angel-Fans Tränen der Verzweiflung auf die Wangen. Das ist nämlich fast so aussichtslos, wie ohne Zusatzstichworte bei google irgendetwas über die Serie zu finden:

Meine Fresse, ist das schwierig, Bilder für die Shownotes zu besorgen. Und glaubt mir: Ihr wollt nicht in Video-Tauschbörsen der spätern 90ger nach „Angel“ suchen….

Vielleicht war der zu generische Name (dummerweise eben der der Hauptperson) auch ein Grund dafür, dass sich „Angel“ sich nie aus dem Schatten der Mutterserie lösen konnte. Was eigentlich schade ist. Denn die Serie hat viel zu bieten: Der Humor ist genauso schwarz wie Mantel und Wagen des Hauptdarstellers, wir haben deutlich mehr Eliza Duskuh und „Angel“ erzählt noch stärker als „Buffy“ die Parabel vom Erwachsenwerden: Sich niederlassen, eine Firma gründen und die erste Homepage programmieren

Kein tanzendes Baby, aber immerhin Comic Sans. Ja, liebe Kinder, so haben wir früher(tm) unsere Webseiten gemacht und bei Geocities gehostet. Nicht im Bild: Das animierte Baustellenschild.

All das hat sich viel mehr mit Saschas Lebenswirklichkeit zum Zeitpunkt der Austrahlung gedeckt, als eine Serie, die an Highschool und Collage spielt. Gut, vielleicht abgesehen vom Dämonentöten und den Drachen. Aber wer konnte (grade in Zeiten der boomenden Tauschbörsen) es nicht nachvollziehen, wenn Angel sich wieder einmal mit seinem Nemesis anlegt: Einer Anwaltsfirma. Und die sind nicht nur – genau wie im richtigen Leben – lauter geleckte Typen, denen man am liebsten einen Pflock ins Herz rammen würde, sondern – genau wie im richtigen Leben – mit dunklen Mächten im Bunde und versuchen wirklich alles, um unseren Helden das (Berufs)Leben schwer zu machen:

"Entweder versuchst Du einen Riesendämon zu erschaffen der alles platt macht, oder Du kommst mit Brandschutzbestimmungen und Behindertentoiletten! Was ist effektiver?"

Deswegen ist auch die 5. Staffel unsere Liebste, in der Angel und die Gang eine freundliche Übernahme starten und aus Dank für die Verhinderung des Weltfriedens(!) die Anwaltskanzlei geschenkt bekommen. Und es ist nach der ganzen Baby-in-die-Höllendimension-Entführerei der letzten Staffeln eine wahre Freude zu sehen, wie die Gang nochmal so richtig auf- und Joss Weadon nochmal kräftig an der Humorschraube dreht (Guckt Euch doch einfach mal nur diesen Trailer für Staffel 5 an). So sehr, dass wir uns eine weitere Ablergerserie wünschen: Buddy Comedy mit Angel und Spike:

Und zum Schluß (neben Harmony und Spike) noch ein Grund, die fünfte Staffel  nicht zu verpassen: ER taucht wieder auf: Der Mann, der sich wie ein abfällig schnaubender und Waffenputzender roter Faden durch unsere letzten Casts zieht und dabei bemerkenswerterweise nicht altert: Adam Baldwin!

Nebenbei finden wir noch die Zeit diverse andere Sachen anzusprechen:

Und jetzt schlüpft in Euren Mantel und den 1967er Plymouth GTX und los gehts:

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